Digitalisierung von Audiodaten

Verfahren zur Digitalisierung von Audiodaten

Magnetband

Magnetband (Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0).

(Autor: Nicolas Schenk, 30.09.2015)

Abtastrate und Abtasttiefe sind für die Qualität digitaler Tondokumente verantwortlich. Die Abtastrate gibt an, in welchen Zeitabständen ein Signal abgetastet wird, wenn es verarbeitet wird. Je öfter das Signal also abgetastet wird, desto genauer ist die Abtastung. Die Abtasttiefe bestimmt die Anzahl der Stufen, die beim Abtasten unterschieden werden können. Je mehr Stufen, desto differenzierter fällt das Abtasten aus und desto mehr Informationen können demnach aufgenommen werden. Die Abtastrate wird in Kilohertz (kHz) gemessen, die Abtasttiefe in bit (Nestor 2009a). Das Technische Komitee der Internationalen Vereinigung der Schall- und Audiovisuellen Archive (IASA) empfiehlt für die Langzeitarchivierung (abgekürzt LZA) eine Abtastrate von 96kHz bei einer Abtasttiefe von 24 bit (Nestor 2009a).

Tonaufnahmen können auf verschiedenen Tonträgern wie zum Beispiel Vinylplatten, Tonbändern oder Kassetten gespeichert sein. Diese analogen Datenträger verlieren allerdings im Laufe der Zeit Informationen, sodass auch Tonaufnahmen digitalisiert werden müssen, wenn die dauerhafte Bewahrung der Daten gewährleistet werden soll. Hinzu kommt, dass für ältere Medien Abspielgeräte nicht mehr hergestellt werden oder nicht mehr verfügbar sind (Nestor 2009b).

Viele digitale Audioformate sind für eine optimale Langzeitarchivierung nicht nutzbar. Solche Formate sind beispielsweise MP3, OGG VORBIS, RAM oder WMA, die den Inhalt komprimieren und deshalb Informationen verlieren, was mit einem entsprechenden Qualitätsverlust einhergeht (Nestor 2009a).

Zur Digitalisierung wird ein Analog/Digital-Wandler (A/D-Wandler) benötigt. Generell sollten die Audiosignale in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben, das heißt auch Störgeräusche wie Rauschen oder Knacken sollten digitalisiert werden, da sie Teil des historischen Tondokuments sind. Verbesserungen des Klangs sollten lediglich an Kopien durchgeführt werden. Zur A/D-Wandlung wird zunächst das analoge Tondokument abgespielt und somit ein Signal erzeugt. Dieses analoge Signal wird dann aufgenommen und mithilfe der Abtastrate und -tiefe in digitale Informationen umgewandelt. Anschließend wird das digitale Signal in einem empfohlenen Audio-Dateiformat (WAFE, BWF oder AIFF) gespeichert (Nestor 2009b).

Bei der Digitalisierung sind grundsätzlich einige Dinge zu beachten. Die IASA empfiehlt die Erfassung folgender Metadaten: Format und Erhaltungszustand des originalen Tonträgers, die verwendete Abtasttiefe und Abtastrate, das Dateiformat und alle eingesetzten Geräte und ihre Parameter, Angaben zum eingesetzten Personal, die Prüfsumme zur Feststellung der Authentizität des digitalen Tondokuments und Metadaten zu möglichem Begleitmaterial des Tondokuments (Nestor 2009b). Die Erfassung dieser Daten spielt eine wichtige Rolle, da somit die Herstellung der digitalisierten Objekte nachvollziehbar wird und vielfältige Informationen gespeichert werden, die für die spätere Verarbeitung/Analyse hilfreich oder notwendig sind. Für weitere Informationen steht eine Linksammlung auf den Nestor-Informationsblättern Digitalisierung von Tondokumenten und Digitale Tondokumente (beide 2009) zur Verfügung.

Tonband 256

Telefunken Magnetophon (Photo: Hannes Grobe, CC BY-SA 2.5).

 

Nestor, Informationsblatt Digitale Tondokumente (Stand Juni 2009a), online: http://files.dnb.de/nestor/sheets/08_audio.pdf [03.07.2015].

Nestor, Informationsblatt Digitalisierung von Tondokumenten (Stand Juni 2009b), online: http://files.dnb.de/nestor/sheets/14_digitalisierung_audio.pdf [03.07.2015].