DH-Verständnis im Virtuellen Museum
(Autor: Matthias Schneider, 30.09.2015)
In unserem Projekt verfolgen wir ein breit angelegtes und qualitativ bewusst wertfreies Begriffsverständnis von Digital Humanities bzw. Digitalen Geisteswissenschaften. In Anlehnung an eine pragmatische Arbeitsdefinition verstehen wir hierunter »die Nutzung, Entwicklung und Vermittlung von Werkzeugen und Methoden der Informatik/Informationstechnologie zum Zwecke der Geisteswissenschaften«, (Alberding/Schneider 2015: 126).
In der Folge könnte man durchaus den Einsatz von gängiger Office-Software und die Nutzung von digitalen Faksimiles zur Vereinfachung der Kommunikation respektive der Gegenstandsuntersuchung als einen, wenn auch relativ unscheinbaren, Teil der Digital Humanities ansehen. Korrespondierend schlägt Lincoln Mullen vor, die DH nicht als starre Kategorie anzusehen, zu der man gehört oder eben nicht. Vielmehr sollte die Nutzung der mannigfaltigen digitalen Möglichkeiten als Spektrum angesehen werden, das von Einzelpersonen mehr oder weniger intensiv genutzt wird:
»Digital Humanities is a spectrum. To put it in another way, all humanities scholars use digital practices and concepts to one degree or another, even those who do not identify as digital humanists. Working as a digital humanist is not one side of a binary, the other side of which is working as a traditional scholar.« (Mullen (2013: 237).
Alberding, Stefanie; Schneider, Matthias, Barrierefreiheit in den Digital Humanities. Probleme und Lösungen am Fall TUSTEP, in: Barrierefreie Informationssysteme. Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung in Theorie und Praxis, hrsg. v. Kerkmann, Friederike; Lewandowski, Dirk, (Age of Access - Grundfragen der Informationsgesellschaft, 6) Berlin 2015, S. 126–139.
Mullen, Lincoln, Digital Humanities is a Spectrum, or »We're All Digital Humanists Now«, in: Defining Digital Humanities. A Reader, hrsg. v. Terras, Melissa; Nyhan, Julianne; Vanhoutte, Edward, Farnham u.a. 2013, S. 237f.